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Następne podsumowanie tygodnia pojawi się 16.11.2024 | The next summary of the week will be published on 16.11.2024

(DE) Tutorial für die Bedienung des Streckenblocks im Relaisstellwerk


oli806

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Vorwort

Hallo,

in diesem Tutorial erkläre ich, wie man die drei gängigsten polnischen Streckenblockbauformen bedient. In diesem Thread beziehe ich mich auf Relaisstellwerk mit Stelltisch. Ausgestattet mit solchen Stellwerken sind momentan Będzin und Łazy Łc. Zeitnah ist auch Zawiercie hierfür angekündigt. Für elektronische Stellwerke wird es ein separates Tutorial geben. Ich beschreibe hier relativ detailliert die Bedienung und Funktionsweise, die Texte sind also recht lang. Am besten benutzt ihr dieses Tutorial, wenn ihr in einem Stellwerk eingeloggt seid. So könnte ihr direkt die Funktionen ausprobieren. Eine englische Version wird ergänzt.
Gerne könnt ihr hier euer Feedback, Verbesserungsvorschläge, Fehler und Fragen posten.


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Zweck des Streckenblocks

Der Streckenblock ist eine Art von Schnittstelle zwischen zwei benachbarten Stellwerken. Im Bahnhof werden die Weichen und Gleisabschnitte mithilfe der einstellbaren Fahrstraßen gesichert und in Abhängigkeit zu den Signalen gebracht. Das ist für die freie Strecke zwischen Stellwerken oft nicht zweckmäßig, da es dort meistens erst gar keine Weichen gibt. Dort wird in der Regel auch nicht rangiert und die Züge ändern in diesen Abschnitten auch regulär nicht die Fahrtrichtung. Die Technik kann dort also etwas weniger komplex gestaltet werden. Von daher kommt der Streckenblock zur Anwendung.
Wichtiger Unterschied zu den Fahrstraßen ist folgender: Fahrstraßen sind meistens innerhalb eines Stellwerks und vor allem im Relaisstellwerk häufig unabhängig von den Nachbarstellwerken. Der Streckenblock jedoch ist fast immer dazu gedacht, um zwei Stellwerke sicherungstechnisch zu verbinden. Zweck des Streckenblocks ist also zu gewährleisten, dass ein fahrender Zug auf der freien Strecke nicht von einem entgegenkommenden Zug oder von einem nachfahrenden Zug gefährdet wird. Der Streckenblock soll also verhindern, dass ein Zug in einen Streckenabschnitt eingelassen wird, der schon von einem anderen Zug beansprucht wird.


Arten des Streckenblocks

Momentan sind in den Relaisstellwerken von SimRail drei verschiedene Bauformen des Streckenblocks nachgebildet. Das ganze gliedert sich wie folgt:

  • nichtselbsttätiger Streckenblock

    • Relaisblock Bauform C

    • Streckenblock Bauform Eap

  • selbsttätiger Streckenblock

    • Streckenblock Bauform Eac

Nichtselbsttätiger Streckenblock - półsamoczynna blokada liniowa (PBL)

Der nichtselbsttätige Streckenblock bezeichnet als Überbegriff alle Bauformen des Streckenblocks, die eine Mitwirkung des Fahrdienstleiters an der Zugfahrt erfordern. In manchen Fällen können nichtselbsttätige Anlagen jedoch teilweise oder ganz automatisiert arbeiten. 
Der Streckenblock der
Bauform C arbeitet grundsätzlich nicht automatisch, hier muss jeder einzelne Bedienschritt manuell durchgeführt werden. Bei der Bauform Eap handelt es sich um einen Streckenblock, der teilweise automatisch arbeitet.
Beim nichtselbsttätigen Streckenblock muss auch im Gegensatz zum selbsttätigen Gegenstück in den meisten Fällen nach jeder Zugfahrt eine sog. Räumungsprüfung
(abk. RP) durchgeführt werden. Hierbei wird u.a. festgestellt ob ein gefahrener Zug auch das Zugschlusssignal führt und der zuvor befahrene Blockabschnitt frei ist. Je nach Automatisierungsgrad der Anlage wird die Räumungsprüfung durch den Fahrdienstleiter entbehrlich. Beispielsweise sind manche Strecken mit einer Streckengleisfreimeldeanlage mit Gleisstromkreisen oder Achszählern ausgestattet.
Entlang einer Strecke können auch besetzte Blockstellen (Bk) eingerichtet sein, die ebenfalls mit Streckenblock ausgestattet sind. Hier sind Blocksignale aufgestellt, um die Zugdichte zu erhöhen.


Relaisblock Bauform C

Relaisblock Bauform C mit Tasten und Meldern

Der Relaisblock der Bauform C ist ein nichtselbsttätiger Streckenblock der direkt aus dem klassischen Felderblock entwickelt wurde, wie er bei (elektro-)mechanischen Stellwerken verbaut wurde. Anstelle von mechanischen Komponenten sind hier jedoch alle Abhängigkeiten mit Relaistechnik realisiert. Mit diesem Streckenblock können ohne größeren Aufwand alte (elektro-)mechanische Stellwerke an ein Relaisstellwerk angeschlossen werden, da die Streckenblockeinrichtungen im alten, bestehenden Stellwerk nicht komplett erneuert werden müssen. Der Relaisblock der Bauform C kann mit einer Streckengleisfreimeldeanlage ausgestattet sein. Bei diesem Streckenblock müssen alle Bedienungen von Hand durchgeführt werden.
Es können Fahrtmelder für die Signale der Nachbarstellwerke vorhanden sein.


Die Blockfelder im Einzelnen:

Der Felderblock besteht pro Streckengleis aus bis zu drei Feldern, die entweder neben- oder übereinander angeordnet sein können:

  • Erlaubnisfeld (blok pozwolenia, Poz)

  • Anfangsfeld (blok początkowy, Po)

  • Endfeld (blok końcowy, Ko)

Das Erlaubnisfeld ist dann eingerichtet, wenn ein Streckengleis planmäßig in beiden Richtungen befahren wird. Das ist der Fall bei eingleisigen Strecken und bei zweigleisigen Strecken, die in beide Richtungen mit Hauptsignalen ausgestattet sind. In letztem Fall gelten sinngemäß die Hinweise für die Bedienung von „NO“ und „NP“, wie sie für SBL-Anlagen (s.u.) beschrieben sind, sofern Fahrten auf dem Gegengleis stattfinden.
Das Erlaubnisfeld ist ebenfalls mit dem entsprechenden Erlaubnisfeld des Nachbarstellwerks verbunden. Ist es geblockt (rot), darf das Nachbarstellwerk einen Zug ablassen. Bei entblocktem (weiß) Erlaubnisfeld dürfen wir einen Zug ablassen. Bei geblocktem Erlaubnisfeld sind die Ausfahrsignale in Richtung des Streckengleises in Haltstellung gesperrt. Es kann immer nur ein Stellwerk gleichzeitig die Erlaubnis für ein Streckengleis haben. Das Erlaubnisfeld kann nur bedient werden, wenn alle anderen Blockfelder entblockt (weiß) sind und Streckenwiederholungssperre unwirksam ist.

Das Anfangsfeld ist mit dem Endfeld auf dem Nachbarstellwerk verbunden. In Grundstellung ist es entblockt (weiß). Das bedeutet, dass die Strecke frei von Fahrzeugen ist. Wird das Anfangsfeld geblockt (rot), ist die Strecke als besetzt anzusehen. Bedienen wir in unserem Stellwerk das Anfangsfeld („Vorblocken“), wird im Nachbarstellwerk das Endfeld bedient und umgekehrt.

Das Endfeld ist mit dem Anfangsfeld auf dem Nachbarstellwerk verbunden. Auch hier ist die Grundstellung entblockt (weiß) und bei besetzter Strecke geblockt (rot). Sobald das Endfeld entblockt („Rückblocken“) wird, ist die Strecke wieder für einen nächsten Zug freigegeben.

Die Blockfelder sind in verschiedenen Arten von den Signalen der Stellwerke abhängig und können nicht frei bedient werden.


Zugfahrt von „uns“ zum Nachbarn

Bevor wir einen Zug zu einem Nachbarstellwerk schicken, muss sich der Relaisblock in einem bestimmten Zustand befinden:

  • Alle Blockfelder [Poz, Po, Ko] müssen entblockt (weiß) sein

  • Die Steckenwiederholungssperre (Pwl) darf nicht wirksam (rot) sein

  • falls vorhanden dürfen Blockabschnittsmelder nicht „besetzt“ anzeigen

     

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Sind all diese Voraussetzungen erfüllt, kann das Hauptsignal in Richtung Nachbarstellwerk auf Fahrt gestellt werden. Sobald das Hauptsignal „Fahrt“ zeigt, wird die Streckenwiederholungssperre wirksam (poln. przekaźnika przeciwwtórności liniowej). Sie verhindert, dass zwei Züge hintereinander in den selben Blockabschnitt eingelassen werden, ohne dass zwischenzeitlich vor- und zurückgeblockt wurde.

ACHTUNG: Wird das Signal wieder in Haltstellung gebracht, bevor ein Zug gefahren ist, bleibt die Streckenwiederholungssperre weiterhin wirksam (rot). Das Hauptsignal kann nicht wieder auf Fahrt gestellt werden, bis vor- und rückgeblockt wurde.





Fährt der Zug ganz normal am „Fahrt“ zeigenden Signal vorbei, ist es Zeit, um den Zug vorzublocken und damit die Strecke als besetzt zu melden.
Folgende technischen Vorraussetzungen müssen für das Vorblocken/Bedienen des Anfangsfelds (Po) erreicht sein:

  • Hauptsignal wurde auf Fahrt gestellt

  • Streckenwiederholungssperre ist wirksam (rot)

  • Hauptsignal hat wieder die Haltstellung erreicht

Jetzt kann die Taste Po gedrückt werden. Das zugehörige Blockfeld wird geblockt (rot) und die Streckenwiederholungssperre wird unwirksam.

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ACHTUNG: Kann ein Hauptsignal in Richtung Nachbarstellwerk nicht auf Fahrt gestellt werden, ist die Hilfstaste für den Vorblock (dPo) zu benutzen! Das ist wichtig bei Fahrten auf Ersatzsignal (Sz) oder schriftlichen Befehl.
Die Bedienung dPo schaltet die Streckenwiederholungssperre (Pwl) wirksam und erlaubt es anschließend, das Anfangsfeld (Po) zu bedienen, obwohl euer Ausfahrsignal für diesen Zug keine Fahrtstellung gezeigt hat.

Nach dem der Zug nun zum Nachbarn unterwegs ist warten wir ab, bis dieser sein Endfeld bedient und den Zug somit zurückblockt. Dadurch wird unser Anfangsfeld (Po) entblockt und die Strecke ist wieder frei für einen nächsten Zug.


Zugfahrt vom Nachbarn zu „uns“
(dieser Abschnitt ist vorerst ohne Bilder, da es in SimRail nicht möglich ist "Poz" in Łazy Łc zu bedienen. Nach Möglichkeit werden Bilder ergänzt.)

Erwarten wir einen Zug vom Nachbarstellwerk, wird nach Abfahrt des Zuges beim Nachbarn unser Endfeld (Ko) geblockt (rot). Ist ein Erlaubniswechsel (Poz) eingerichtet, muss dieser geblockt (rot) sein. Erst dann kann das Nachbarstellwerk eines seiner Ausfahrsignale auf Fahrt stellen. Hat der Zug den Blockabschnitt durchfahren und fährt an unserem Einfahrsignal vorbei geht es auch schon ans Rückblocken, damit wir die Strecke für einen nächsten Zug freigeben könnten.
Damit wird das Endfeld (Ko) wieder entblocken (weiß) können müssen folgende technischen Voraussetzungen erreicht sein:

  • Unser Einfahrsignal wurde auf Fahrt gestellt

  • Unser Einfahrsignal hat wieder Haltstellung erreicht

  • falls vorhanden: Blockabschnittsmelder zeigen keine Besetzung des Gleises an

  • der Zug hat den Gefahrpunktabstand hinter dem Einfahrsignal geräumt

    • (wird der erste Gleisfreimeldeabschnitt hinter dem Einfahrsignal freigefahren, wird der Räumungsmelder zugbewirkt eingeschaltet)

  • der Zug hat ein Schlusssignal

    • (Der Zugschluss muss nicht erkannt werden, wenn der Relaisblock mit Streckengleisfreimeldeanlage ausgerüstet ist)

  • Der Räumungsmelder leuchtet

Zum Rückblocken wird die entsprechende Taste Ko gedrückt. Das Endfeld (Ko) wird entblockt und der nächste Zug kann folgen.


ACHTUNG: Erreicht unser Einfahrsignal keine Fahrstellung und es wird auf schriftlichen Befehl oder Ersatzsignal (Sz) gefahren, muss der Räumungsmelder manuell eingeschaltet werden! Das geschieht über die Taste für den Anschalter (dKo). Wird der Anschalter in diesem Fall nicht bedient, fehlen die technischen Voraussetzungen für das Rückblocken und Strecke wird weiterhin geblockt bleiben, obwohl der Zug das Gleis geräumt hat.


Streckenblock Bauform Eap


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Der Streckenblock der Bauform Eap ist ein Relaisblock der aus dem automatischen Streckenblock der Bauart Eac abgeleitet wurde. Dieser Eap-Streckenblock arbeitet von der daher teilweise automatisch. Er hat kleine klassischen Felder mehr. Stattdessen gibt er zwei pfeilförmige Melder: Einen Vorblockmelder, der von unserem Bahnhof wegzeigt und einen Rückblockmelder, der in unsere Richtung zeigt. Zwischen den beiden Pfeilen gibt es jedoch immer noch die Streckenwiederholungssperren (Pwl), die genau so funktioniert wie im Relaisblock Bauform C (s.o.).
Mit dem Eap-Block kann ein Streckengleis immer in beide Richtungen unter voller technischer Sicherung befahren werden, daher wird es ggf. auch die Tasten „NP“ und „NO“ geben, sofern es sich um eine zweigleisige Strecke handelt. Hinweise für die Bedienung von „NO“ und „NP“, wie sie für SBL-Anlagen (s.u.) beschrieben sind, sofern Fahrten auf dem Gegengleis stattfinden.
Optional kann der Eap-Block auch mit einer Streckengleisfreimeldeanlage ausgestattet sein.
Findet momentan keine Zugfahrt statt, ist der Block der Bauform Eap in einem neutralen Zustand und alle Melder sind erloschen.
Es können Fahrtmelder für die Signale der Nachbarstellwerke vorhanden sein.

Zugfahrt von „uns“ zum Nachbarn
(zusätzliche Bilder zur Veranschaulichung werden bald ergänzt)


1148561572_20221224162949_1(2).jpg.0450a6555cf957df039a76feacb472af.jpgBevor wir einen Zug zum Nachbarstellwerk schicken können, müssen wir den Block durch drücken der Taste „Wbl“ einschalten. Der Vorblockmelder fängt an weiß zu blinken. Der benachbarte Fahrdienstleiter muss der Einschaltung zustimmen. Während der Vorblockmelder weiß blinkt, kann durch ziehen der Taste „Wbl“ die Anforderung zum Einschalten zurückgenommen werden.
Hat der benachbarte Fahrdienstleiter zugestimmt, geht der Vorblockmelder in weißes Ruhelicht über und wir können unser Ausfahrsignal auf Fahrt stellen.
Soll die Zugfahrt doch nicht stattfinden, kann die Einschaltung der Blockstrecke jetzt trotzdem noch zurückgenommen werden. Das geht jedoch nur, wenn die Streckenwiederholungssperre nicht wirksam geworden ist. Wir müssen zuerst die Taste „Wbl“ ziehen, anschließend muss im Nachbarstellwerk die Einschaltung ebenfalls zurückgenommen werden. Ist das erfolgreich, bringt die Anlage sich wieder in die neutrale Grundstellung.
Mit Fahrtstellung unseres Ausfahrsignals, wird die Streckenwiederholungssperre (Pwl) wirksam. Sie wird nicht unwirksam, sobald das Ausfahrsignal wieder auf Halt gestellt wird.
Wird das Ausfahrsignal durch den Zug oder durch uns per Tastenbedienung wieder auf Halt gestellt, wechselt der Vorblockmelder in rotes Ruhelicht und die Strecke wird somit als besetzt anzeigt.

ACHTUNG: Kann das Ausfahrsignal nicht auf Fahrt gestellt werden, gilt das selbe für die dPo Bedienung wie beim Block der Bauform C! Unterschiedlich ist ist jedoch die Auswirkung der Bedienung: bei der Bauform Eap wird mit der dPo-Taste der Vorblockmelder sofort in rotes Ruhelicht (geblockt) geschaltet.

Nachdem unser Zug den Blockabschnitt durchfahren hat, wird der Zug vom Nachbarstellwerk zurückgeblockt. Der Vorblockmelder blinkt kurz weiß und erlischt dann. Die Anlage nimmt selbttätig wieder ihre neutrale Grundstellung ein.


Zugfahrt vom Nachbarn zu uns


Wenn das Nachbarstellwerk einen Zug ablassen möchte, muss auch er den Streckenblock aus dem neutralen Zustand bringen. Es wird die Erlaubnis von uns angefordert. Das wird uns durch den weiß blinkenden Rückblockmelder angezeigt.
Sollte das Nachbarstellwerk die Erlaubnis nicht mehr benötigen und wir haben noch keine Erlaubnis abgegeben, dann kann die Anforderung ohne weiteres vom Nachbarstellwerk zurückgenommen werden und der Rückblockmelder erlischt wieder.
Die Erlaubnis wird durch Drücken der Taste „Poz“ abgegeben. Der Rückblockmelder zeigt dann weißes Ruhelicht an.


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Es besteht immer noch die Möglichkeit, die Einschaltung des Streckenblocks zurückzunehmen, falls der Zug doch nicht kommen soll. Der benachbarte Fahrdienstleiter nimmt seine Anforderung zuerst zurück. Im Anschluss müssen wir die Taste „Wbl“ ziehen. Die Anlage wechselt dann wieder in die neutrale Grundstellung.
Wird im Nachbarstellwerk ein Ausfahrsignal auf Fahrt gestellt, zeigt der Rückblockmelder rotes Blinklicht. Ist der Zug am Ausfahrsignal des Nachbarstellwerk vorbeigefahren, wechselt der Rückblockmelder in rotes Ruhelicht. Im Beispielbild ist ein Fahrtmelder vorhanden. Er leuchtet, sobald im Nachbarstellwerk ein Ausfahrsignal in unsere Richtung auf Fahrt gestellt wurde.


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Auf diesem Bild ist der Zug in die Blockstrecke eingefahren. Der Fahrtmelder ist erloschen, der Rückblockmelder im roten Ruhelicht und die Blockabschnittsmelder zeigen eine Besetztmeldung. Unser Signal am Ende der Blockstrecke ist bereits auf Fahrt gestellt worden:

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Hat der Zug den Blockabschnitt durchfahren und fährt an unserem Einfahrsignal vorbei geht es auch schon ans Rückblocken, damit wir die Strecke für einen nächsten Zug freigeben könnten.
Die Bedingungen für das Rückblocken des Zuges sind exakt die gleichen wie beim Relaisblock der Bauform C (s.o.).

Die Blockabschnittsmelder sind erloschen und der Zug hat den ersten Gleisfreimeldeabschnitt hinter unserem Hauptsignal geräumt. Der Melder des Signals S7 zeigt Halt. Dadurch wird der Räumungsmelder von der Anlage angeschaltet und es kann nun zurückgeblockt werden.

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ACHTUNG: Kann das Einfahrsignal nicht auf Fahrt gestellt werden, gelten für die Bedienung des Anschalters (dKo) die selben Regeln wir beim Relaisblock Bauform C. (s.o.)

Nachdem die Taste „Ko“ bedient wurde, fängt der Rückblockmelder an weiß zu blinken und der Streckenblock schaltet sich anschließend selbsttätig in die neutrale Grundstellung. Der nächste Zug kann folgen.

Selbsttätiger Streckenblock - samoczynna blokada liniowa (SBL)

Der selbsttätige Streckenblock arbeitet im Gegensatz zum nichtselbsttätigen Streckenblock grundsätzlich ohne Mitwirkung des Fahrdienstleiters. Die Streckenblockeinrichtungen ersetzen hier im Regelfall auch das Durchführen der Räumungsprüfung, die jetzt nur noch im Falle von Störungen oder technischen Arbeiten notwendig wird.
SBL ist vielseitig einsetzbar. Er kann an ein- und zweigleisigen Strecken eingerichtet sein und kann mit jeglicher Stellwerksbauform (mechanisch, elektronisch, Relais) zusammenarbeiten.
Die Anlagen erkennen selbsttätig mit Hilfe von Gleisstromkreisen oder Achszählern die Zugfahrten und stellen so das Freisein der einzelnen Blockabschnitte fest. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, selbsttätige Blocksignale (Sbk) entlang des Streckengleises aufzustellen um so die Zugdichte zu erhöhen, was in Polen der Regelfall ist. Es gibt jedoch auch Selbstblockstrecken ohne Sbk. Die Technik zur Steuerung der Sbk befindet sich meistens in einem separaten Container an den Signalen. SBL-Signale zeigen in Grundstellung Fahrt.

SBL-Signal 2955 zwischen Dąbrowa Górnicza und Dąbrowa Górnicza Ząbkowice. Es zeigt Signal S2 (Fahrt). Zusätzlich ist ein SBL-Signal der Gegenrichtung erkennbar. Im Hintergrund befindet sich der Relaiscontainer zur Steuerung der beiden Blocksignale.

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Die Selbstblocksignale im Einzelnen sind immer zuggesteuert und können im Stellwerk nicht bedient werden. Sie besitzen kein Ersatzsignal. Die Sbk tragen auch gleichzeitig immer eine Vorsignalfunktion.
Zeigt ein Sbk „Halt“, darf nach dem Anhalten die Fahrt mit max. 20km/h auf Sicht ohne Zustimmung des Fahrdienstleiters (Fdl) fortgesetzt werden.
Auf den meisten SBL-Strecken ist ein Gleiswechselbetrieb eingerichtet. Hiermit kann die Fahrtrichtung auf den Streckengleisen geändert werden und die Züge können unter regulärer Signalisierung das Gegengleis befahren.

SBL-Signal 3037 zwischen Dąbrowa Górnicza und Będzin. Es zeigt Signal S5 (Halt erwarten) und ist mit einer W18-Tafel ausgestattet.

SBL-Signal zwischen Dąbrowa Górnicza und Będzin. Es ist mit einer W18-Tafel ausgestattet und zeigt Signal S5.

Selbstblocksignale, die entgegen der momentan eingestellten Fahrtrichtung aufgestellt sind werden dunkelgeschaltet. Ausnahme stellen die Sbk mit dem Signal W18 dar, die auch entgegen der eingestellten Fahrtrichtung einen Signalbegriff anzeigen. Das Signal W18 bedeutet sinngemäß, dass das nächste Hauptsignal stellwerksbedient ist. Das Signal W18 ist ein schwarzer Kreis auf weißem Grund, in dessen Mitte sich ein schwarzer Punkt befindet. 
Die Signale des SBL sind an einem grauen Mast angebracht, um sie von den stellwerksbedienten Signalen mit weiß-rot-weißen Masten zu unterscheiden.

SBL-Bauform Eac

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In Polen sind alle verwendeten Formen des SBL in Bedienung und Darstellung sehr ähnlich. Die Bauformen ähneln dem automatischen Streckenblock (AB), der innerhalb der ehemaligen DDR verbaut wurde.

Tasten und Melder

Die Gleisabschnitte sind in Grundstellung weiß ausgeleuchtet und gemäß Kilometrierung benannt. Die Besetztanzeige ist rot. Tasten tragen zusätzlich die Bezeichnung des Streckengleises und den Anfangsbuchstaben des Nachbarstellwerks (z.B. Wbl2D). Die Erlaubnismelder sind weiß und pfeilförmig.

Wbl • włączenia blokady / Block einschalten
Zwbl • zwolnienia blokady / Block freigeben
Pzk • przycisk zmiany kierunku / Taste für Erlaubniswechsel
A oder AZK • awaryjnej zmiany kierunku / Hilfsweise Erlaubnis wechseln mit Zählwerk
NP • niewłasny przyjazd / Einfahrt vom Gegengleis mit Zählwerk
NO • niewłasny odjazd / Ausfahrts ins Gegengleis mit Zählwerk
Ktor • Kontrola toru / Gleiskontrollmelder
Stop • Ausfahrt sperren


Funktionsweise

In dieser Erklärung gehen wir davon aus, dass beim Betreten des Stellwerk die Selbstblockstrecken frei sind und dass auf allen Streckengleisen die Fahrtrichtungen regulär eingestellt sind. Beim Betreten eines Stellwerks in SimRail kann der vorgefundene Zustand natürlich abweichen.

Alle Gleisabschnitte sind im weißen Dauerlicht ausgeleuchtet und die Erlaubnispfeile zeigen in Regelfahrtrichtung ebenfalls weißes Dauerlicht.

Wird ein Selbstblockabschnitt durch einen Zug besetzt wechselt der Blockabschnittsmelder in rot Ruhelicht. Beim fahrenden Zug wandert die Rotausleuchtung entsprechend der Fahrtrichtung mit. Falls Selbstblocksignale vorhanden sind, arbeiten diese selbsttätig mit und zeigen einen entsprechenden Signalbegriff an.

Auf den Stellwerken ist nicht immer jeder einzelne Blockabschnitt zwischen den Stellwerken dargestellt und für die Fahrdienstleiter sichtbar. Auf solchen Strecken besitzen die Stellwerke eine Art Sammelmelder, der mit „Ktor“ bezeichnet ist. Dieser Melder leuchtet im roten Ruhelicht, sobald mindestens ein Blockabschnitt zwischen den Stellwerken besetzt ist.
Auf dem Beispielbild sind vier Selbstblockstrecken mit Sammelmelder "KTor" in jeweils unterschiedlichen Ausleuchtungszuständen zu sehen:


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Beim Einstellen von Fahrstraßen ist nichts weiter zu beachten, die Einrichtungen des Streckenblocks müssen im Regelfall nicht bedient werden und funktionieren automatisch. Ein Hauptsignal in Richtung der SBL-Strecke lässt sich dann auf Fahrt stellen, sobald der erste Blockabschnitt als frei angezeigt wird. Darüber hinaus muss auch der Erlaubnisempfang angezeigt werden.

Erlaubniswechsel
(Bilder teilweise von @Skully)

Der Erlaubniswechsel ist eingerichtet, um zu verhindern, dass zwei Züge gleichzeitig von beiden Seiten in eine Selbstblockstrecke eingelassen werden. Bei eingleisigen Strecken mit SBL ist solch einem Erlaubniswechsel zwingend eingerichtet.
Die meisten zweigleisigen SBL-Strecken sind ebenfalls mit einem Erlaubniswechsel ausgestattet, nur wenige SBL-Strecken an zweigleisigen Bahnen haben keinen eingerichteten Erlaubniswechsel.

Auf zweigleisigen SBL-Strecken ermöglicht ein Erlaubniswechsel Zugfahrten im Gegengleis, die unter vollständig technischer Sicherung stattfinden. Hier sind SBL-Signale auch in den selben Abständen wie im Regelgleis aufgestellt. Die Zugfahrten im Gegengleis werden wie gewohnt unter Fahrstellung von Hauptsignalen geregelt. Bei der Ausfahrt in das Gegengleis wird das Signal W24 am stellwerksbedienten Hauptsignal angezeigt.
Fahren im Gegengleis kann zur Beschleunigung des Betriebsablaufs benutzt werden (z.B. fliegende Überholung). Außerdem erleichtert der dauerhaft eingerichtete Erlaubniswechsel die Betriebsführung bei Bauarbeiten, Streckensperrungen, liegengebliebenen Zügen, Störungen, etc. die nur ein Streckengleis betreffen.

Der Erlaubniswechsel ist bei weiß leuchtendem Erlaubnisabgabemelder möglich. Hierzu muss die Taste Zwbl gezogen werden. Der Streckenblock überprüft jetzt ob:

• alle Blockabschnitte zwischen den Stellwerken frei sind
• eine Ausfahrt in die Selbstblockstrecke eingestellt wurde


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Sind alle Blockabschnitte frei und wurde keine Ausfahrt auf die Strecke eingestellt, fängt der Erlaubnisabgabemelder an zu blinken. Jetzt werden alle Selbstblocksignale mit Ausnahme der Signale mit W18 dunkelgeschaltet. Ist das erfolgt, erlischt der Erlaubnisabgabemelder und die Blockabschnittsmelder blinken weiß. Der Streckenblock befindet sich jetzt in einem neutralen Zustand.

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Mit der Taste Wbl kann die neue Fahrtrichtung angefordert werden. Die Blockabschnittsmelder blinken weiterhin weiß, zusätzlich blinkt jetzt der Erlaubsnisempfangsmelder.
Das benachbarte Stellwerk muss jetzt mitwirken und dem Erlaubniswechsel zustimmen. Sobald das geschehen ist, leuchtet der Erlaubnisempfangsmelder und alle Blockabschnittsmelder im weißen Ruhelicht. Die Fahrtrichtung des Streckengleises wurde jetzt geändert und ein Zug kann abgelassen werden.


Soll ein Zug jetzt in das Gegengleis eingelassen werden, muss die entsprechende Taste „NO“ für das Streckengleis bedient werden. Solange die „NO“-Bedienung aktiv ist, leuchtet der Melder neben der Taste weiß. Wird ein Ersatzsignal (Sz) an der Bahnhofsseite bedient, während der Leuchtmelder „NO“ leuchtet, wird zusätzlich der Gegengleisanzeiger W24 angeschaltet.

Ein Zug verlässt den Bahnhof Będzin in Richtung Sosnowiec Główny auf dem Gegengleis. Das Ausfahrsignal K2 zeigt Signal S6 (Fahrt mit 100km/h, dann mit Höchstgeschwindigkeit) in Verbindung mit Signal W24 (Der Fahrweg führt in das Streckengleis entgegen der gewöhnlichen Fahrtrichtung). 

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Wenn ein Zug auf dem Gegengleis angenommen werden soll bzw. man einem angefragten Erlaubniswechsel zustimmen möchte, wird die Taste „Pzk“ bedient. Wenn der Erlaubnisabgabemelder blinkt, kann dem Erlaubniswechsel zugestimmt werden. Die SBL-Signale der neuen Fahrtrichtung werden eingeschaltet und das Nachbarstellwerk kann einen Zug ablassen.

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Soll ein Zug vom Gegengleis eingelassen werden, kann es im Stellwerk auch eine „NP“-Taste geben. Die gibt es aber nicht in jedem Stellwerk. Ist sie vorhanden, so kann erst nach ihrer Bedienung das zugehörige Einfahrsignal auf Fahrt gestellt werden. Solange die „NP“-Bedienung wirksam ist, kann auch keine Ausfahrt in das entsprechende Streckengleis eingestellt werden. Die Wirksamkeit der „NP“-Bedienung wird mit dem Leuchtmelder neben der Taste angezeigt.

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Befahrbarkeitssperre

Durch Drücken der Taste STOP bei angezeigtem Erlaubnisempfang wird eine Sperre in die Anlage eingegeben, die das Einstellen einer Ausfahrt in das entsprechende Streckengleis verhindern wird. Diese Bedienung kann z.B. bei Gleissperrungen genutzt werden. Der Erlaubnisermpfangsmelder geht nach Eingabe in rotes Ruhelicht über. Die Befahrbarkeitssperre kann durch Drücken der Wbl-Taste gelöscht werden; der Erlaubnisempfangsmelder geht wieder in weißes Ruhelicht über. Die STOP-Taste ist optional und nicht bei jeder Anlage verbaut.
Sollte die Erlaubnis hilfsweise umgestellt worden sein (s.u.), so befindet sich das Streckengleis nach Erlaubniswechsel ebenfalls im Sperrzustand. Hier muss ebenfalls mit Wbl die Sperrwirkung aufgehoben werden. Das ist auch der Fall, wenn keine STOP-Taste im Stellwerk verbaut ist.

hilfsweiser Erlaubniswechsel

Stellwerke mit längeren SBL-Strecken besitzen optional die Möglichkeit die Erlaubnis auch hilfsweise zu wechseln. Diese Hilfshandlung kommt dann zur Anwendung, wenn auf Grund einer Störung der reguläre Erlaubniswechsel nicht angewendet werden kann. Das kann beispielsweise an einer störungsbedingten Rotausleuchtung eines Selbstblockabschnitts liegen. Hierbei wird ein Abschnitt als besetzt angezeigt, obwohl sich kein Fahrzeug in diesem befindet.
Das Stellwerk, auf dem der Erlaubnisempfang angezeigt wird, kann den Erlaubniswechsel hilfsweise durchführen. Hierzu muss die „A“- bzw. „AZK“-Taste gezogen werden. Nun schaltet sich ohne Mitwirken des Nachbarstellwerks die Fahrtrichtung der Strecke um. Währenddessen blinkt der Erlaubnisabgabemelder rot. Nachdem der Erlaubniswechsel abgeschlossen ist, wechselt dieser in weißes Ruhelicht.
Das Nachbarstellwerk, das nun die Erlaubnis hat muss die Taste „Wbl“ drücken, um die Befahrbarkeitssperre aufzuheben. Diese wird automatisch aktiv, sobald das Nachbarstellwerk die Erlaubnis hilfsweise gewechselt hat. Jetzt kann das Nachbarstellwerk einen Zug ablassen.
Sollten im Anschluss Fahrten auf dem Gegengleis stattfinden, muss auch hier wieder „NO“ bzw. „NP“ bedient werden.

 

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WoW, da hat sich ja mal jemand richtig Mühe gegeben. 👍

Obwohl ich nie ein Stellwertk bedienen werde, ich bin und bleibe halt Lokführer, kann ich jedem der ein Stellwerk bedienen möchte , nur ans Herz legen:

Bitte befasst euch mit den mittlerweile doch vielen Tutorials für Stellwerke !!!

Ich spreche dieses Thema auch immer wieder in meinen Streams an. Die Fahrdienstleiter entscheiden über Leben und Tod des Servers.

Ja, es passieren Fehler, kein Thema. Aber eben dafür setzten sich die Leute hin und machen in Bild und Text oder auch per Video die Tutorials. Leider werden diese nicht wirklich in Anspruch genommen. So kommt es mir jedenfalls vor.

Gegen Leute die auf ein Stellwerk gehen und den Server durch diverse Handlungen BEWUSST , ich sage mal dazu:  Sabotieren .... kann man nicht wirklich etwas unternehmen. Leider. Und leider gibt es davon doch mehr als uns allen Lieb ist.

Um das wir alle ein perfektes Spielerlebnis haben, müssen eben die FDL und Tf wissen was sie machen und zusammen arbeiten.

 

 

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